Die Tür des Grossrates öffnet sich für 6'000 neue Walliser Bürger. Am Donnerstag, den 8. Mai akzeptierte das Parlament mit 96 Ja, zu 22 Nein und 2 Enthaltungen, in erster Lesung, eine Erweiterung der parlamentarischen Wählbarkeit.
Mitarbeitende des Gesundheitsnetzes Wallis, der Castalie oder der Forces Motrices valaisannes (FMV) können künftig für einen Sitz im Grossen Rat kandidieren. Weder Ansätze mit Tendenz zu einer weitergehenden Öffnung (ADG) noch solche zu einer Ausschliessung (SVP), haben bei den Abgeordneten Gehör gefunden. Die Grünen ihrerseits, hatten gefordert, sowohl dem Personal der Zentralverwaltung mit einem Arbeitspensum von weniger als 50%, als auch den Polizeiangestellten, die Wählbarkeit einzuräumen. Diese Vorschläge wurden zugunsten der zweiten Lesung zurückgezogen. Marylène Volpi Fournier hofft bis dahin auf detailliertere Analysen, welche das Argument einer erweiterten Wählbarkeit fördern würden.
Mässiger Erfolg oder teilweiser Misserfolg? Dem ZMLP wäre eine vollständige Öffnung lieber gewesen, wie übrigens auch der Suppleantin (FDP) Sabrina Ianniello. Sie betonte: "Lassen Sie uns dem Walliser Volk beweisen, dass es in diesem Kanton keine "Zweitklasse-Bürger" gibt. Hierfür muss die gesamte öffentliche Hand wählbar sein und im Parlament Transparenz und Aufrichtigkeit herrschen." Immerhin bietet das neue Gesetz eine frische Grundlage, auf welcher in den kommenden Jahren aufgebaut werden kann. Wie sagte ein SVP-Abgeordneter doch so schön: "Die Tür wurde einen Spalt breit geöffnet und wird sich so schnell nicht mehr schliessen." In diesem Zusammenhang lancierte auch Staatsrat Maurice Tornay zweimal: " Diese Problematik ist nicht annähernd gelöst oder abgeschlossen." Der ZMLP hat Hoffnung