Die Walliser Wirtschaft wächst (+2.1% im zweiten Trimester 2015). Währenddessen verstärkt der Staat seine Sparmassnahmen. Wo steckt hier der Fehler?

Die Ampeln der Walliser Wirtschaft stehen auf grün. Der neuste Wirtschaftsindikator der Walliser Kantonalbank legt davon Zeugnis ab. Das Wachstum betrug 1.8% im April, 2.1% im Mai und 2.5% im Juni. Der Export hat stark zugenommen. Der Maschinenbau- und der Elektronik-Sektor stehen mit einer Steigerung um 57.4% an der Spitze. Die Metallindustrie erfreut sich einer eisernen Gesundheit mit einer Zunahme von 23.3%. Auch die Chemie- und Pharmaindustrie verstärkt ihre Exporte (+7.4%).
Wie steht es um die Bauindustrie? Die Voraussagen 2014 waren sehr pessimistisch. Der Bausektor als Ganzes wächst. Die Hotellerie hat im Mai und Juni einen leichten Rückgang der Übernachtungen um 1.3% verzeichnet.

Falsche Ausrichtung

Ein Staat, der ärmer wird. Walliser, die an Reichtum zulegen. Dieses Ungleichgewicht kann man nur einem sozusagen schizophrenen Umgang mit den Staatsfinanzen zuschreiben. Wenn der öffentliche Dienst im Schatten bleibt, während die anderen in der Sonne stehen, dann stimmt zwischen dem Staat und seinen Bürgern etwas nicht. Der ZMLP plädiert seit langem für eine Steigerung der Einnahmen. Doch man fokussiert noch und noch auf die Ausgaben.
Das BIP ist in der Schweiz im zweiten Trimester 2015 um 0.2% gestiegen. Fast alle Analysten sahen den Beginn einer Rezension voraus. Bezeichnend: Die Verwaltungen haben zu dieser Steigerung um 0.2% beigetragen.