Die Regierung kündet eine Reduktion der Lohnanpassungen des Staatspersonals und der Lehrpersonen um 40% an.  Eine übertriebene Massnahme, die besonders die treusten, motiviertesten und leistungsstärksten Mitarbeitenden trifft.

Der Sparwettlauf ist gestartet. Die erste Etappe des budgetären Leidensweges wurde am Montag bekannt gegeben. Resultat: Eine Kürzung der Lohnmasse der Angestellten der Zentralverwaltung und der Lehrpersonen um 6.6 Millionen, dies ab 1. Januar 2016.

Eine dritte Sparrunde

Der ZMLP hält diese Massnahme für übertrieben. Zudem ist sie diskriminierend und absurd, da die Reduktion der Lohnanpassungen vor allem die Angestellten trifft, deren hervorragende Leistung anerkannt ist. Damit wird dem öffentlichen Dienst die dritte Sparübung auferlegt. Der Personalstopp verhindert, dass er korrekt auf die Erwartungen einer wachsenden Bevölkerung reagiert (+ 55'000 Einwohner im Wallis von 2000 bis 2014, das Äquivalent der Bevölkerung von Sitten, Martigny und Visp zusammen genommen). Gleichzeitig erhöhen neue gesetzliche Bestimmungen und der Transfer von Aufgaben vom Bund an die Kantone die Arbeitslast kontinuierlich. Man muss viel mehr tun, aber mit den gleichen Mitteln. Ohne eine drastische Verminderung der Qualität der Dienstleistungen für die Bevölkerung ist das unmöglich. Das wäre etwa, wie  wenn man einem kleinen Bauunternehmen mit zwei Maurern sagen würde: Dieses Jahr müsst ihr 20 statt der üblichen drei Häuser bauen. Ohne Anstellung von weiterem Personal eine unmögliche Herausforderung... ausser man baut Häuser aus Papier.

Diese Kürzungen der Lohnanpassungen, auch wenn sie moderat sind, berauben den öffentlichen Dienst noch ein wenig mehr des Sauerstoffs, dessen er für sein gutes Funktionieren bedarf. Schliesslich gibt der Staatsrat ein sehr schlechtes Signal an den parastaatlichen Sektor (die Spitäler sind schon mit einer Abwanderung ihres Personals ausserhalb des Kantons konfrontiert) sowie an die Privatwirtschaft, die die öffentliche Lohnpolitik oft als Referenz nimmt.

Lohnpolitik, was wird ändern (Dokument der Dienstelle für Personalmanagement)